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Bereich für Vorstellungen?
#11
Nun, das ganze ist entstanden aus der ursprünglichen Idee der Gemeinwesenarbeit: Unser Haus ist Anlaufstelle für die Menschen aus dem ganzen Stadtteil, unabhängig von Defiziten oder Stärken; denn im Grunde bringt doch jeder beides mit, oder? Das hätte ich vielleicht ergänzen sollen: Neben den Angeboten für Kinder und Familien gibt es auch diverse Angebote für Erwachsene und einen Seniorenbereich, bei einigen Veranstaltungen feiern auch alle gemeinsam...

Die Grundidee bei den Kindergruppen war es damals, den Kindern einen stabilen Bezug und eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu geben - im Grunde das, was früher einmal ganz selbstverständlich in der Nachbarschaft stattgefunden hat. Dazu sollte man vielleicht sagen, dass unser Nachbarschaftszentrum in einem nicht ganz einfachen Stadtteil liegt, viele der Menschen dort können ihren Kindern klassische Vereine einfach nicht ermöglichen, obwohl es auch durchaus bessergestellte Familien gibt, deren Kinder gern zu uns kommen - hier mischt sich einfach vieles ganz ungezwungen. Mal ganz ehrlich: Die heutige Kindheit spielt sich leider oft in ganz vielen Erlebnisinseln ab, und viele Kinder sind auch extrem verplant und haben einen richtigen Terminkalender, nur eines nicht: Räume für sich!

Wenn ich mir jetzt zum Beispiel unsere Teeniegruppe angucke, die meisten dieser jetzt schon nicht mehr ganz Kinder kennen sich schon von der Krabbelgruppe im Haus, sie sind miteinander groß geworden. Manche sind inzwischen umgezogen und kommen einmal die Woche quer durch die Stadt gefahren, um ihre Gruppe weiter besuchen zu können, sie fühlen sich bei uns schlicht daheim und gut aufgehoben. Und die junge Frau, die mich jetzt in dieser Gruppe als Honorarkraft unterstützt, war auch schon als Kind in einer dieser Gruppen... Und genau diese Vertrauensbasis, die sich über die Jahre zu Kindern und Eltern entwickelt, macht eine Präventivarbeit möglich, die in aller Regel schon sehr früh und sehr effektiv greift. Aufgrund der Beobachtungen in diesen Gruppen ist schon so manche Maßnahme so früh eingeleitet worden, dass jegliche Folgeschäden vermieden werden konnten; in anderen Fällen konnten die Familien zumindest grob stabilisiert werden. Ein extremes Beispiel dazu, das ich glaub ich niemals vergessen werde:

Einmal war eine meiner "ehemaligen", zu diesem Zeitpunkt 19 Jahre alt, mal wieder zu Besuch (ja, die kommen oft noch lange einfach vorbei, wenn sie Liebeskummer oder Ausbildungsschwierigkeiten oder einfach allgemeine Sorgen haben). Sie kam am Ende einer Gruppenstunde für jüngere Kinder und meinte, die wären aber ganz schön anstrengend, und ich hab nur lachend geantwortet, meine Eltern hätten ja schon immer gesagt, ich hätte eben was anständiges lernen sollen. Und die Antwort dieser jungen Frau traf mich bis ins tiefste Innere: "Wenn du das getan hättest, wäre ich jetzt nicht hier, sondern würde auf einem Wölkchen sitzen und es auf dich regnen lassen, weil du mich dann ja nicht gerettet hättest..." Oh man, so was geht unter die Haut!

Ach ja, fällt mir eben noch ein: Du kannst ja auch einfach auf unserer HP stöbern gehen, die ist zwar dringend überarbeitungsbedürftig (mach ich, wenn ich etwas Zeit dafür abknapsen kann), aber für einen ersten Eindruck reicht es vielleicht: http://www.nbz-ostend.de/
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#12
Ja, danke, jetzt hab ich es verstanden! Gorgl10
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